Die Kirchenorgel feiert Geburtstag
Der 26. Oktober 1998 war für die Mutterpfarre Weiten ein Freudentag und wird sicherlich in die Geschichte eingehen. An diesem Tag wurde erstmals mit der neuen Kirchenorgel (Vonbank-Orgel) eine hl. Messe musikalisch umrahmt.
Und jetzt - ein Vierteljahrhundert später - erinnerte man sich an diesen Tag mit einem besonderen Gottesdienst. War es damals Franz Reithner, der die Orgel erklingen ließ, so im Jubiläumsjahr Oberschulrat Bruno Rixinger, der den richtigen Ton für die Gläubigen fand. Zur Aufführung gelangte die ,,Orgelmesse Nr. 1 in C-Dur von Theodor Grünberger“. Orgelmesse bedeutet, dass Teile der Messe statt Gesang durch ein Orgelstück ersetzt werden.
Kantorin war Renate Steiner, den Gottesdienst feierten Pfarrvikar Igor Korytak und Diakon Rupert Kremser.
Bruno Rixinger: “Die Orgelmesse von Grünberger eignet sich bestens, um die vielfältigen Klangmöglichkeiten unserer Orgel darzustellen. Trotzdem ist es nur ein Bruchteil der möglichen Registerkombinationen.“ Im Anschluss hatten Interessierte die Möglichkeit, das Innere der Orgel zu besichtigen.
Mit einigen interessanten Details konnte der Organist, der seit rund vier Jahrzehnten das Orgelspiel betreibt, aufwarten. Es sind dies Auszüge aus der Festschrift, die im Jahre 1998 herausgegeben wurde.
Beginn des Sparens für eine neue Orgel: ab November 1989. Gründung des Orgelkomitees im Jänner 1993.
Namentlich erwähnt sollen - nebst vielen anderen Helferinnen und Helfern sowie Unterstützer - zwei Personen, die am Zustandekommen dieses ,,Jahrhundertprojekts“ für die Pfarre Weiten großen Anteil hatten. So der damalige Pfarrer GR Franz Marchart (+) und der damalige und jetzige Organist OSR Bruno Rixinger. Ohne deren Fleiß, Ausdauer und vor allem unbändigen Willen für dieses Projekt, wäre manches viel schwieriger und zeitaufwändiger geworden. Sie haben mit ihrem Festhalten, ihrer Energie und Zuversichtlichkeit vieles erreicht. Der Lohn dieser Anstrengungen erhielt am 26. Oktober 1998 den kirchlichen Segen. Ihnen gebührt Dank und Anerkennung und ein herzliches ,,Dankeschön“ und ,,Vergelt’s Gott“!
Nicht vergessen werden darf aber, dass viele ihr Scherflein zum Gelingen beigetragen haben. Durch Sammlungen in der Bevölkerung, private Spenden, Opferstock, Ewiges Licht, Begräbnisse, Pfarrveranstaltungen, Marktgemeinde Weiten, Diözese St. Pölten, Kirchen- und Friedhofskasse sowie Subvention von Bund und Land und – und – und. Dankeschön im Namen der neuen Orgel.
Beim Gottesdienst gab es bei der Predigt von Pfarrvikar Igor Korytak bzw. der Meditation von Diakon Rupert Kremser einige wesentliche Aussagen zum Thema Kirchenorgel.
Einige Zitate aus der Festschrift:
Bürgermeister Johann Jindra:
,,Die Pfarrkirche Weiten ist als Urpfarre des südlichen Waldviertels weit über die Grenzen unseres Bezirkes hinaus bekannt. Die Kirche war stets Mittelpunkt in vielen geschichtlichen Epochen und Zufluchtsstätte für gläubige Menschen. Der Zahn der Zeit nagte an der alten Kirchenorgel und hat diese unbrauchbar gemacht. Möge die neue Orgel mit ihrer Musik für die Menschen unserer Gemeinde, aber auch für unsere Gäste, Anlass zum Trost, zur Besinnung und zur Freude sein.“
Pfarrer GR Franz Marchart (+)
,,Ein großer Wunsch unserer ganzen Pfarre ist, nach etwas schockierenden Zwischenproblemen mit dem Orgelunterboden, nun doch in Erfüllung gegangen. Unsere altehrwürdige St. Stephans-Kirche hat eine ihr künstlerisch entsprechende Orgel bekommen. Die Orgel ist der treue Begleiter beim Gesang der Gläubigen das ganze Jahr hindurch, bei festlich-freudigen und bei traurig-leidvollen Anlässen.“
Bericht und Fotos: Friedrich Reiner